STEAMBOAT SWITZERLAND

Dominik Blum - hammond organ
Marino Pliakas - bass and Guitar
Lucas Niggli - drums, percussion

Grenzenlos: Steamboat Switzerland
www.steamboatswitzerland.ch ist die offizielle Band-Webseite.
Welcher Musiker kann von sich schon behaupten, sowohl bei den Donaueschinger Musiktagen als auch beim Jazz-Festival in Moers und – auf Einladung von Patti Smith − beim Londoner Meltdown-Festival aufgetreten zu sein? Steamboat Switzerland, das Schweizer «Hammond Avantcore Trio», kann das. Denn die musikalische Neugier von Dominik Blum (Hammond-Orgel), Mario Pliakas (E-Bass) und Lucas Niggli (Schlagzeug) kennt keine Grenzen: «Die Basis müsste man eigentlich als eine Begegnung von Neuer Musik mit improvisiertem Jazz bezeichnen. Doch weitere Einflüsse von Hardcore über Noise bis zu Drum’n’Bass verleihen dem einen zeitgemässen Druck und eine erfrischend unverkrampfte Note», war selbst die altehrwürdige «NZZ» begeistert.

Leinen los
Das Vokabular, dessen sich die versammelte Musik- und/oder Qualitätspresse bedient ist aufschlussreich. Steamboat Switzerland machen es den Schreibern nicht leicht. Viel von physischer Erfahrung ist die Rede, wenn das Dampfschiff in einem Hafen anlegt, der mit „Post-Deathcore-Jazz“ genauso unsinnig bezeichnet wäre, wie mit „Hardcore-Neuton-Vehementrock-kuschelfree-Urschrei-Blues“. Denn was die drei Musiker aus der Besetzung Tasten, E-Bass, Drums herausholen ist durchaus darauf aus, Gegensätzliches zu vereinen. Es wäre falsch, die schiere Lust am Experiment zu leugnen. Genauso falsch wäre es jedoch den Eindruck zu erwecken, der Überbegriff „Noise“ wäre in der Lage, das switzerländsche Treiben zu umfassen. Auch der Avantgarde-Begriff ist bekanntermaßen wenig griffig. Der Versuch aus einigen Rezensionen die Schlüsselverben herauszufiltern klingt irgendwie verwirrend: Schleifen, malmen, abtrotzen, wetzen, umdrehen, einfrieren, kleben, bohren, verschachteln... Erkenntnisgewinn!? Eine Mischung aus Improvisationswillen, Metal, Jazz, Hardcore, neuer Musik und doch einer gesunden, wenngleich ordentlichen Portion Wahnwitz verspricht keine ausgetretenen Pfade, sondern ein echt solitäres Konzerterlebnis. Das steht so fest, wie das Versprechen, dass nach dem Konzert kein einziger Gast behaupten wird, ähnliches hätten diese oder jene vor Jahren auch schon gemacht.

Das Hammond-Avantcore-Trio tourt seit 1998 sehr erfolgreich durch Europa (F, NL, B, D, A, HU, SK, CH) und Nordamerika - über 60 Konzerte in allen möglichen Ambienten: Jazzclubs, Rockfabriken, Avantgardeszenen, Museen zeitgenössischer Kunst sowie an Veranstaltungen/Festivals mit Schwerpunkten Improvisation, New Electronica oder Neuer Musik (soeben: Novembermusic 2000 in B/NL/D, Tage für Neue Musik Zürich).

Ihre erste CD ›Live‹ (Unit 4104, 1998) wurde in verschiedenen wichtigen Periodika (WIRE, SPEX, Concerto etc.) hervorragend rezensiert, erhielt den kanadischen ›'delire actuel‹-Award für eine der 10 besten Veröffentlichungen 1998 und erschien in den persönlichen Top-Ten verschiedener Fachjournalisten (zB. SPEX, Loop, Art Zero).

Nach diversen Förderungsauszeichnungen (u.a. Pro Helvetia) haben Steamboat Switzerland das mit CHF 36'000.– dotierte Werkjahr der Stadt Zürich im Bereich Jazz zugesprochen erhalten. Ihr aktuelles Repertoire fokussiert momentan - im Rahmen des bewährten Konzepts multiidiomatischer Module in Interaktion mit improvisierten Texturen - speziell (u.a.) die faszinierende, mehrteilige Komposition 'dB[I-VII]' des englischen Komponisten Sam Hayden (Auftragswerk, UA am Gaudeamus Festival 99 in Amsterdam). Dieses Material wird im Rahmen zweier CD-Veröffentlichungen im Januar/Februar 2001 auf dem Kölner Label GROB (MIMEO, Chat-bourne, O'Rourke, Lehn, Montera, Wittwer/Werther etc.; www.churchofgrob.com) unter dem Titel 'ac/dB[hayden]' erscheinen - gleichzeitig wie der integrale Konzertmitschnitt eines frei improvisierten Konzertes in Budapest ('Budapest', mixed by Stephan Wittwer).

Steamboat Switzerland - Acoustic-Lineup
»Zone 2« ist die fünfte CD des Power-Trios Steamboat Switzerland und die vierte, die die Schweizer auf GROB veröffentlichen (2001: Budapest, GROB 315; ac/dB [Hayden], GROB 316; 2005: Wertmüller, GROB 655). Steamboat Switzerland – Dominik Blum, Orgel; Marino Pliakas, E-Bass; Lucas Niggli, Drums – sind eine mitreißende Live-Band, die in ihrer Auseinandersetzung mit Sludge Metal, Post-Serialismus und Free Jazz zu einer absolut eigenständigen Ausdrucksweise und Spielhaltung gelangt sind. Ihre Platten unterscheiden sich aber deutlich von ihrem bereits klassischen Live-Repertoire (die Band hat in den zehn Jahren ihres Bestehens mehrere hundert Konzerte gespielt). Zwar sind ihre Alben live eingespielt, mitunter nach Konzertmitschnitten entstanden. Aber sie folgen jeweils einem strengen, einmaligen, bis dahin von der Band nicht oder nur vorläufig erprobten Konzept. Und so wie die Alben die Live-Situation nicht wiederzuspiegeln versuchen, so sollen Auftritte nicht das Programm der gerade aktuellen CD zum Inhalt haben. »Zone 2« macht da keine Ausnahme: Es handelt sich um die erste Aufnahme, die in erster Linie auf akustischen Instrumenten eingespielt wurde, die Amplifizierung steht nicht im Vordergrund. Marino Pliakas wechselt zur akustischen Gitarre, Lucas Niggli spielt ein reduziertes Schlagzeug-Set und Dominik Blum ist am Piano zu hören. Die Musik – ein kontinuierliches Stück – ist improvisiert.

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