Meret Matter & Lucas Niggli Duo // Un=glücks=fall=linien

Meret Matter (Stimme) und Lucas Niggli (Schlagwerk) übertragen in ihrem Konzert die überwältigende Kraft, die von Adolf Wölflis Werk ausgeht. Das Konzert ist eine Hommage an den Reichtum, die Schönheit und den Exzess im Schaffen von Wölfli. Gleichzeitig zeigen Matter und Niggli mit ihrer Performance, wie fließend die Übergänge zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Sinn und Wahnsinn sind. Ausgangspunkt für die Interpretationen der beiden Musiker*innen sind die visionären Erzählungen, Zeichnungen und musikalischen Kompositionen Wölflis.

Thema des Konzertabends ist die wilde Glückssuche von Wölfli. Er überträgt in seinem künstlerischen Werk seine von Armut geprägte Biografie in die glorreiche „Skt.-Adolf-Riesen-Schöpfung“. Wölflis Suche führt uns rund um die Welt, von der Schöpfung in die Hölle und wieder zurück. Es ist eine wilde Abenteuerreise, die uns an Sehnsuchtsorte der Glückseeligkeit, aber auch zu Wölflis Abstürzen führt.

Musik spielt im Werk von Adolf Wölfli eine herausragende Rolle. Stundenlang probt er auf seiner selbstgebauten Papiertrompete Märsche, Polkas und Mazurkas. Konstituierendes Element seiner Zeichnungen sind musikalische Notationen mit sechs Notenzeilen. Tausende von Kompositionen, Zeichnungen und Erzählungen verschränken sich bei Adolf Wölfli zu einem inspirierenden Gesamtkunstwerk. Sein letztes Werk, der unvollendete „Trauer=Marsch“, ist ein nahezu abstraktes, lautmalerisches Gedicht.

Meret Matter und Lucas Niggli beschwören in ihrem Konzert die Schaffensfreude, den Humor und den Überfluss von Wölflis Universum. Sie setzen in der Kombination „Stimme-Schlagzeug“ im Sinne des Künstlers ein Statement für das Unangepasste und Außergewöhnliche.

Meret Matter hat Schauspiel studiert und arbeitet seit 1989 als Regisseurin an Theatern in der Schweiz und in Deutschland, sowie in der freien Szene. Sie inszenierte u.a. am Schauspielhaus Zürich, dem Luzerner Theater, dem Schauspiel Hannover und dem Theater Freiburg. Gastspiele und Festivals führten sie nach Hamburg, Leipzig, Dresden, Paris, Toulouse. Sie realisierte über 50 Theaterprojekte. Zusammenarbeit mit zahlreichen Musikern: Dead Brothers, Reverend Beat-Man, Sibylle Aeberli, Pierre Omer, Ted Gaier, Mich Gerber, Fredi Flückiger, Blind Butcher, Helena Winkelmann, Steamboat Switzerland u.v.a.m.

Lucas Niggli musiziert als Schlagzeuger im Grenzbereich von Neuer Musik, Jazz, Rock und Improvisation. Seine weltweiten Konzertreisen mit seinen Formationen ZOOM, STEAMBOAT SWITZERLAND und zahlreichen Projekten führten ihn an viele renommierte Festivals. Er ist als Komponist, Bandleader, Dozent (ZHdK) und Veranstalter tätig. Er stand mit so unterschiedlichen Künstlern wie Barry Guy, John Cale, Sylvie Courvoisier, Fred Frith, Erika Stucky, Tim Berne, Xu Fengxia, Aly Keïta, Andreas Schaerer, Klangforum Wien auf der Bühne und als Solist in Olga Neuwirths Oper Orlando (Staatsoper Wien)

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